Radtour 2016

40 Ahltener Radfahrer näherten sich (dieses Mal) in friedlicher Absicht dem Nachbardorf Aligse.
Lebendiges Ahlten und Landvolk erkunden die Gemarkungsgrenzen

Der Heimatverein Lebendiges Ahlten und das Landvolk hatten zu einer weiteren Befahrung der Ahltener Gemarkungsgrenzen eingeladen.
Nachdem vor 2 Jahren Ahltens westliche und nördliche Gemarkungsgrenze im wahrsten Sinne des Wortes erfahren wurde, sollte nun die östliche und südliche Grenze mit dem Fahrrad erkundet werden. Dabei konnten die 40 Mitradelnden von Hobbyhistoriker Hans-Henning Brandes viel Wissenswertes über den Grenzverlauf und die - nicht immer friedlichen - Beziehungen zu den Nachbardörfern erfahren. Vielen wird der „Spitzbubenweg“ in Erinnerung bleiben, von dem aus im dichten Wald auch mal gewildert wurde, wie Landwirt Hans-Heinrich Prüße zu erzählen wusste. Er steuerte Interessantes über die land- und forstwirtschaftlichen Gegebenheiten der Gemarkung bei und blieb auf die zahlreichen Nachfragen keine Antwort schuldig. Dementsprechend wurde an vielen Stellen Halt gemacht, so dass die 22 km lange Tour von allen gut zu bewältigen war.

Vor dem Start an Prüßes Pferdestall erläuterte Hans Henning Brandes an einer kurzerhand von Hartmut Kost beigesteuerten großformatigen Karte den Verlauf der Grenze. Die Anwesenheit von Ortsbürgermeister Jürgen Kelich veranlasste Ursel Prüße vom Lebendigen Ahlten zu der launigen Bemerkung, dass nun einmal dem Bürgermeister seine Grenzen aufgezeigt werden. Der nahm dies nicht nur schmunzelnd zur Kenntnis, sondern bewies durch fachkundige Anmerkungen, dass er die Grenzen seines Herrschaftsbereichs durchaus gut kennt.

Ein Höhepunkt war der Empfang durch den Aligser Ortsbürgermeister Frank Seger, der der stattlichen Reisegruppe schon von weitem mit seinem Strohhut entgegen winkte und sogar zu einem gemeinsamen Lied animierte. Die Begegnung fand vor dem Denkmalstein in der Ortsmitte statt, um den es in der Vergangenheit eine fast „kriegerische“ Auseinandersetzung zwischen den Bürgern beider Ortschaften gab. Die sich darum rankende Geschichte nimmt sowohl in der vom Verein Lebendiges Ahlten herausgegebenen Ahltener Chronik als auch in der von der Stadt Lehrte herausgegebenen Geschichte Aligses einen breiten Raum ein. Obwohl sich die Ahltener damals geschlagen geben und den ihnen einst versprochenen Stein letztlich den Aligsern überlassen mussten, schmückt ein Bild dazu sogar den Einband der Ahltener Chronik. Natürlich konnte sich Seger eine Anspielung auf den historischen Aligser Sieg nicht verkneifen, zeigte sich aber – ebenso wie die Ahltener - nicht nachtragend ob dieses lange begrabenen Konflikts. Zur Bekräftigung gab es für Ursel Prüße ein Blumensträußchen und für Seger ein Fläschchen Ahltener Rübenschnaps.

Nach einem ausgedehnten Picknick am Müllersee ging es durch das Gewerbegebiet zum Ahlten-Iltener Grenzgraben und von dort am Iltener Holz entlang über den Lahberg zurück.

Nachdem die Tour im letzten Jahr wegen starken Regens ausfallen musste, konnte das Wetter diesmal kaum schöner sein.