"Tein, dat wör schon good"

…aber es kamen 25 Ahltener Plattsnacker zum ersten Treffen.

Es war ein Wunsch der Mitglieder des Vereins Lebendiges Ahlten, sich mit der plattdeutschen Sprache auseinanderzusetzen und diese möglichst wieder mit Leben zu füllen. Als Sprecher der neu gegründeten Arbeitsgruppe „Ahlten snackt platt“ hatte nun Werner Müller, früherer Lehrer und Konrektor der Ahltener Grundschule, zu einem ersten Treffen eingeladen, ohne zu ahnen, wie groß das Interesse sein würde. Er und die Vereinsvorsitzende Ursel Prüße waren denn auch sehr überrascht, dass die Tischreihe noch verlängert werden musste, um allen 25 Gästen Platz zu bieten.

Einführend erinnerte Prüße an den plattdeutschen Nachmittag des Vereins im Januar 2015. Damals hatte sich nicht nur Frau Prof. Dr. Ingrid Schröder vom Institut für Germanistik der Universität Hamburg wissenschaftlich mit der Entwicklung des Plattdeutschen auseinandergesetzt, sondern einige Ahltener Urgewächse und Zugereiste hatten eigene Beiträge in platt beigesteuert.

Auf die Frage von Werner Müller, wer des Plattdeutschen mächtig sei, stellte sich nun schnell heraus, dass alle plattdeutsch verstehen und sogar fast alle noch platt sprechen können, auch wenn sie dies im Alltag nicht mehr tun. „Mit`n platt is dat wie mit`n radfahrn, dat verlernt man nich“, so Müller unter zustimmenden Gemurmel. Für ihn selbst, der zuhause nur plattdeutsch kannte, war Hochdeutsch „die erste Fremdsprache“ mit entsprechenden Problemen der Schule.

In einer kurzen Vorstellungsrunde war zu erfahren, dass etliche Teilnehmer aus verschiedenen Ecken Norddeutschlands stammen und. Zwar hat jedes Platt seine Eigenarten, wurde aber dennoch von allen verstanden. Vereinzelte Bestrebungen, die Vielfalt des Plattdeutschen in ein quasi offizielles Plattdeutsch zu überführen, sah die Runde deshalb eher skeptisch.

Ein weiteres Treffen der – offenen – Arbeitsgruppe wurde für Mittwoch, den 9. November, 19 Uhr im Weißen Ross verabredet. Dann soll es auch um die Frage gehen, ob das Ahltener Platt noch zu retten ist. Schön wäre es, wenn jeder eine kleine Begebenheit aus seiner Kindheit in platt vertellen könnte, gab Werner Müller den Gästen zum Abschied mit.